Warum ist Dynamics NAV langsam?
Warum ist Dynamics NAV langsam? Im Laufe der Jahre sind wir bei DynamicsProject.com oft Unternehmen um Hilfe gebeten worden, da das Dynamics NAV System aus irgendeinem Grund immer langsam wurde. Sehr oft bei Unternehmen die eine Dynamics NAV Datenbank Größe über 50 GB haben.
Grundsätzlich sind die neuen Dynamics NAV Versionen und die Microsoft SQL Datenbank-Server gut aufeinander abgestimmt. Das Dynamics NAV Standardsystem („Dreischicht-Architektur“) arbeitet tadellos mit SQL Server zusammen. Aber wer arbeitet schon mit dem Dynamics NAV Standard?
Nun stellt sich die Frage, wo die Performance verloren geht. Wir bei Dynamics Project unterscheiden bei unseren Performanceanalysen zwischen Infrastruktur- und Anwendungs-Engpässen.
1. Die Infrastruktur
Die Infrastruktur ist schuld, wenn das System träge reagiert. Entweder ist der Server zu langsam oder das Netzwerk ist überlastet. Das ist die Wahrnehmung der meisten Dynamics NAV User. Leider ist das auch sehr oft auch die erste Aussage der Dynamics NAV Consultants gegeben über dem Kunden.
Die Lösung muss sein, entweder das Verbessern der Komponenten oder das Austauschen der Hardware. Oft können große Verbesserungen durch die Modernisierung der Infrastruktur vorgenommen werden. Allerdings gibt es noch andere Möglichkeit, die oft übersehen wird, nämlich die Anwendung.
2. Die Anwendung
Für die meister Dynamics NAV Anwender ist der RTC oder Classic Client nur eine geheimnisvolle Sache, die geschieht, wenn der Benutzer mit dem Computer interagiert. Die Geschwindigkeit dieser Anwendung wird oft nur im Zusammenhang mit der Leistung der aktuellen Workstation, Server oder Netzwerk gesehen. Diese Annahme könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Eine schlecht programmierte Dynamics NAV Anpassung kann noch viel schlimmer Auswirkungen haben, als jedes Performance-Problem der Hardware.
Unsere Empfehlung:
Sehen Ihr Dynamics NAV und Microsoft SQL Server immer als eine Einheit. Leider wird der Microsoft SQL Server oft nur als „Daten“ Behälter angesehen und dem entsprechend nicht ausreichend im ERP-Gesamtkonzept berücksichtigt.
Was können Sie tun?
Je nach Einsatzzweck kann der Microsoft SQL Server sehr komplex erscheinen. Und wenn es um Leistungsoptimierung mit Dynamics NAV geht, wissen viele DBAs einfach nicht, wo sie anfangen sollen. Leistungsoptimierung ist definitiv einer der Bereiche, wo Erfahrung ein guter Lehrer ist.
Aber irgendwo müssen jeder Datenbankverantwortliche beginnen Erfahrungen zu sammeln.
Wir möchten Ihnen hier ein paar generelle Anregungen zum SQL Server Performance-Tuning geben. Hierbei handelt es um einfache Dinge der Leistungsoptimierung für den SQL Server.
1. Identifizierung problematischer SQL Abfragen
In einer bestimmten SQL Server-Instanz gibt es vermutlich 7 bis 10 Dynamics NAV Abfragen, die für ca. 80 bis 90 Prozent der schlechten Performance verantwortlich sind, die im SQL Monitoring (z.B. Ablaufverfolgung mit dem SQL Server Profiler) im Laufe des Tages zu sehen sind.
Wenn Sie diese „Problem“ Abfragen identifizieren können, dass bei Dynamics NAV nicht ganz so einfach ist, haben Sie eine gute Ausgangsbasis, um die Beeinflussung auf die Gesamtleistung Ihres Servers zu optimieren.
Einrichten einer Blocked Process Report-Ereignisklasse (SQL Server Extended Events)
Die Blocked Process Report-Ereignisklasse zeigt an, dass ein Task länger als die angegebene Zeitspanne blockiert wurde. Diese Ereignisklasse schließt keine Systemtasks oder Tasks ein, die auf Ressourcen warten, für die keine Deadlocks erkannt werden können. Wir benutzen die SQL Server Extended Events um z.B. Sperren von Dynamics NAV zu analysieren.
2. Suchen Sie nach Datenträgerengpässen I/O
Die Auflistung der I/O-bezogenen Datenbank-Management-Objekte (DMOs) hilft ihnen bei Untersuchung, wenn Daten geschrieben und vom Datenträger gelesen werden. I/O Engpässe sind mit die wichtigsten Gründe, warum die Leistung des SQL Server leidet. Wenn Sie feststellen, dass viele physische I/O-Engpässe auftreten, sollte der Schritt sein, die Ursache aller Abfragen mit höhen physischen I/O sind zu finden, bevor Sie mehr Hardware hinzuzufügen.
Sie haben relativ einfache Methoden zur Verfügung, um festzustellen, ob Sie I/O Probleme haben:
sys.dm_exec_query_stats – Gibt die Aggregatleistungsstatistik für zwischengespeicherte Abfragepläne im SQL Server zurück.
sys.dm_exec_connections – Gibt Informationen über die zu dieser SQL Server-Instanz hergestellten Verbindungen zurück.
sys.dm_exec_sessions – Ist eine Sicht des Serverbereichs mit Informationen zu allen aktiven Benutzerverbindungen und internen Tasks. Sie können hiermit die aktuelle Systemlast anzeigen sowie eine relevante Sitzung ermitteln.
sys.dm_os_workers – Gibt eine Zeile für jeden Arbeitsthread im System zurück.
3. Indexverwendung
Die sys.dm_db_index_operational_stats DMF (Dynamic Management Function) ist eine oft vernachlässigte Quelle von Informationen. Sie kann Ihnen wertvolle Informationen über den benutzten Index einer Tabelle geben. Durch die Nutzung dieser DMF, können Sie alle Arten von Informationen entschlüsseln, nicht nur welche Indizes, sondern auch wie sie verwendet werden.
Fazit:
Inzwischen werden Sie bemerkt haben, dass einige dieser Themen größere Konzepte und Techniken erfordern, um in die Tiefe der Materie vorzudringen. Allerdings ist keines dieser Themen unlösbar für die DBAs.
Lesen Sie im zweiten Teil: Warum ist Dynamics NAV langsam – Die neue Sicht der Dinge.
Sollte dieses oder ähnliche Themen Ihr Interesse geweckt haben, so würden wir uns über einen offenen Dialog mit Ihnen freuen.
Ihr Team von DynamicsProject.com